Unser Nervensystem ist ein unscheinbarer, aber mächtiger Akteur in unserem Leben. Es beeinflusst viele Aspekte unseres Körpers und Geistes auf subtile, aber bedeutende Weise.
In dieser Woche werden wir tiefer in die Welt des Nervensystems eintauchen und verstehen, wie es unser Wohlbefinden, unsere Beziehungen und unsere Emotionen beeinflusst.
Die unsichtbare Regulierung
Ein gut reguliertes Nervensystem ist wie ein Dirigent, der im Hintergrund arbeitet. Es beeinflusst unsere körperliche Gesundheit, die Beziehung zu uns selbst und anderen, unser Mindset und unsere Emotionen. Darüber hinaus stärkt es unsere Intuition und unser Selbstvertrauen.
Warum ist das Nervensystem so entscheidend? Hier kommt die Wissenschaft ins Spiel.
Das autonome Nervensystem: Der Regisseur
Unser Nervensystem arbeitet meistens unbemerkt und automatisch, um unser Überleben zu sichern. Dieses autonome (automatische) Nervensystem reguliert eine Vielzahl von lebenswichtigen körperlichen Prozessen, darunter Herzschlag, Temperatur, Verdauung, Atmung und Zellregeneration. Das tut es, um unseren Körper am Leben zu erhalten.
Wenn Gefahr droht, schaltet das Nervensystem in den Überlebensmodus. In diesem Modus erhöht es unsere Überlebenschancen durch typisches Kampf- oder Fluchtverhalten. Es unterstützt uns auch dabei, soziale Kontakte zu knüpfen, da die Zugehörigkeit zu einer Gruppe ebenfalls unsere Überlebenschancen verbessert.
Die Neurozeption: Der ständige Wächter
Ein wesentlicher Begriff im Verständnis des autonomen Nervensystems ist die Neurozeption. Dieses Konzept beschreibt unbewusste Wahrnehmungsprozesse, durch die unser Körper automatisch erkennt, ob eine Situation sicher oder gefährlich ist. Diese Prozesse finden im Hintergrund statt und sind unabhängig von unserem bewussten Denken.
Was bedeutet das? Selbst wenn unser bewusster Verstand denkt, dass alles in Ordnung ist, kann unser Körper eine andere Wahrheit wahrnehmen. Das autonome Nervensystem erfasst mögliche Gefahren sehr sensibel, selbst wenn keine offensichtliche Bedrohung besteht.
Aber die Neurozeption geht über die reine Erkennung von Sicherheit oder Gefahr hinaus. Sie initiiert auch Handlungsabläufe und aktiviert verschiedene Verhaltenssysteme, je nach Situation. Das Ziel des autonomen Nervensystems ist es, unser Überleben zu sichern, und in Gefahrensituationen übernimmt es die Kontrolle über unser Verhalten.
In solchen Momenten fühlen wir uns vielleicht fremdgesteuert oder reagieren unkontrolliert und übertrieben auf Situationen. Das ist die automatische Reaktion unseres Überlebensinstinkts im Nervensystem, der darauf abzielt, uns in potenziell gefährlichen Situationen zu schützen.
Dieses Verständnis der Neurozeption ist entscheidend, um zu erkennen, wie das autonome Nervensystem unser Verhalten beeinflusst und warum es im Coaching und in der persönlichen Transformation von großer Bedeutung ist.

Wenn das Nervensystem auf Alarm steht
Probleme können auftreten, wenn das Nervensystem fälschlicherweise glaubt, dass eine Gefahr besteht, wo keine ist. In solchen Fällen bleibt der Überlebensmodus aktiviert und kann Veränderungen als Bedrohung empfinden. Es kann unbekannte Veränderungen als potenziell gefährlich ansehen.
Dieser Punkt ist auch wichtig fürs Coaching. Wenn wir nicht mit dem Nervensystem arbeiten, kann es unbewusst unsere Verhaltensmuster steuern und Veränderungen sabotieren, die wir eigentlich wünschen.
Die Wissenschaft hat diese Prozesse des autonomen Nervensystems umfassend untersucht und verstanden. Durch gezielte Ansätze im Coaching können wir diese Mechanismen nutzen, um positive Veränderungen zu fördern, ohne dass unser Nervensystem sie als Bedrohung empfindet.
In den kommenden Wochen werden wir tiefer in die Anwendung dieser wissenschaftlichen Erkenntnisse eintauchen und Techniken kennenlernen, um das Nervensystem für unser Wohl zu nutzen.
Bleib dran und entdecke, wie du die das Wissen über das autonome Nervensystem nutzen kannst, um echte Veränderungen zu anzustoßen.
Liebe Grüße,
Deine Claudia